Sichtbeton für Werksneubau

Bereich bis vier Meter Wandhöhe ausreichend verdichten

Auf dem weiträumigen Werksgelände entstehen vier Hallen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 50 000 m².Foto: Mooser-Schwingungstechnik

KAUFBEUREN (ABZ). - In Kaufbeuren, direkt neben der B12, errichtet das Unternehmen HAWE Hydraulik SE derzeit ein neues Werk für die Fertigung und Montage von Komponenten und Systemen für die Mobilhydraulik. Am neuen Standort sollen später um die 500 Mitarbeiter beschäftigt werden. Auf dem weiträumigen Werksgelände entstehen vier Hallen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 50 000 m². Die Arge aus den Bauunternehmen Dobler GmbH & Co. KG und Glass GmbH setzt für dieses Projekt viel in Bewegung, um den Termin zur Fertigstellung pünktlich einzuhalten. Die Hallen sollen bis Mitte 2014 fertig gestellt und in Betrieb genommen werden.

Um einen schnellen Baufortschritt zu erreichen werden sehr lange Wandabschnitte von 24 m in einem Stück geschalt und betoniert. Als Schalung setzt die Arbeitsgemeinschaft eine Itec-Trägerschalung der Firma Doka ein. Für den Itec-20 Träger werden Trägergurt und Trägersteg des H20 Trägers mit einem Kunststoff-Sheet verstärkt. Laut den Herstellerangaben besitzt der Itec-20 Träger eine 80 % höhere Tragfähigkeit als ein herkömmlicher H20 Träger. Die Betonverdichtung der bis zu 24 m langen und bis zu 7 m hohen Wandabschnitte erfolgt zusätzlich mit Hilfe von Mooser-Druckluft-Schalungsrüttlern. Die Druckluftrüttler sind mit der STA-Adapterhalterung auf den H20-Trägern montiert. Durch die schalungsspezifischen Adapter der Halterung wird ein fester Sitz der Rüttler auf dem Schalungsträger mit einer guten Schwingungsübertragung vom Träger auf den Beton erreicht. Je Schalsatz werden, vom Boden gezählt drei Rüttlerreihen in der Höhe einseitig an der Schalung montiert. Auf diese Weise kann ein Bereich bis 4 m Wandhöhe, ohne den Einsatz von Innenrüttlern, von einer Seite ausreichend verdichtet werden. Die restlichen 3 m Betonhöhe werden von oben mit Innenrüttlern verdichtet.

Als Vorteil dieser Vorgehensweise ist zu nennen, dass ein einziger Mitarbeiter die Schalungsrüttler mit Hilfe von zwei Luftverteilern überwachen und steuern kann und Bereiche neben oder unter den Aussparungen, die für Innenrüttler schwer zugänglich sind, mit den Außenrüttlern sicher und mit hoher Betonoberflächenqualität verdichtet werden. Die Rüttler können auch beim Umsetzen der einzelnen Schaleinheiten fest auf den Trägern montiert bleiben. Der konstruktive Aufbau der Druckluftrüttler als freifliegender Hohlzylinder resultiert in einem schlagartigen Anlauf, bei dem die Geräte sofort ihre Nenndrehzahl erreichen. Der Eigenfrequenzbereich der Schalung wird zügig durchfahren, mit dem Ergebnis exzellenter Betonverdichtung durch die hohe Anfangsbeschleunigung der Schwingung auf den Beton und nahezu verlustfreier Schwingungsübertragung.

Sichtbeton setzt eine konstante Betonkonsistenz F4 ab ca. 52 cm Ausbreitmaß und eine hohe Leistung der Rüttler voraus. Um die maximale Luftleistung für die Rüttler bei einem normalen Baustellenkompressor mit einem Luftvolumen von 4–6 m³/min und Luftdruck von 6–10 bar zu garantieren, werden die Rüttler nur an den Stellen eingeschaltet, an denen der Beton in diesem Moment eingebaut wird. Das Vorgehen minimiert gleichzeitig die Belastung auf die Schalung. Vor der ersten Betonierung erhält die Bauleitung alle notwendigen Pläne für die Montagepositionen der Rüttler an der Schalung und Rüttelanweisungen in Abhängigkeit von der Betonkonsistenz und der Verteilung der Rüttler. Im Fall dieser Baustelle waren auf Wunsch der Bauleitung, Mitarbeiter von Mooser-Schwingungstechnik vor Ort, um die Baumannschaft bei der ersten Betonverdichtung mit Schalungsrüttlern zu unterstützen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Baustellenmitarbeitern, dem Betonlieferanten und Mooser-Schwingungstechnik als Hersteller der Schalungsrüttler zeigt sich im Ergebnis: Eine optimale Sichtbetonqualität der Wände.

Das Unternehmen Mooser-Schwingungstechnik ist auf der bauma vertreten in Halle A1, Stand 236.