In Sindelfingen

Mietbagger unterstützt Großabbruch

Der HX330 L auf der Abbruchbaustelle in Sindelfingen. Wichtigste Aufgabe ist das Trennen von Beton und Armierungen mit einem 3500 kg-Pulverisierer.Foto: HHI

Sindelfingen (ABZ). – In Sindelfingen wird das ehemalige Louis-London-Gebäude abgerissen und durch den Hauptverwaltungs-Neubau des Kältemittelverdichter-Herstellers Bitzer ersetzt. Auftragnehmer für den Abbruch ist ein großes Rückbauunternehmen, das auch einen angemieteten Hyundai-Raupenbagger HX300L einsetzt.

Bitzer lässt die bestehenden Gebäude abreißen und einen neuen Komplex auf dem Gelände errichten. Doch vor dem Neubau sind bestehende Bürogebäude abzureißen. Der drei Monate alte Hyundai-Kettenbagger HX300L ist zum Sortieren und Trennen von armierten Betonteilen eingesetzt. Mit einem 3500 kg schweren Pulverisierer trennt er Beton von der Armierung und verlädt diese in Mulden und Lkw. Bestückt ist der Kettenbagger HX300L ist mit einem Oilquick-Schnellwechsler, einem Standard-Stiel von 3050 mm und mit einem 6050 mm-Monoblock. Das Gewichtsverhältnis Ober-/Unterwagen beurteilen die Verantwortlichen als sehr gut. Erstaunt ist der Betreiber über den günstigen Treibstoffverbrauch.

Einige Veränderungen wurden an der serienmäßig komplett ausgestatteten Maschine durchgeführt. Dazu gehören spezielle Abstreifer am Unterwagen, die ein Eindringen von Armier-Eisen in die Laufwerkskomponenten wirksam verhindern. Angetrieben von einem 180-kW-Cumminsmotor ist der 30 t schwere Kettenbagger ein perfekter Partner für Erd-, Kanal- und Spezialtiefbau. Transportieren lässt er sich problemlos mit jedem Standard-Tieflader ohne Sondergenehmigung.

Mit der HX-Serie führt Hyundai Heavy Industries eine neu konzipierte Serie moderner ergonomischer und leistungsstarker Hydraulikbagger ein. Der Stufe 4 Motor sowie ein neues Design überzeugen ebenso wie umfangreiche Neu- und Weiterentwicklungen bei Kabine, Komponenten und Bedienung.

Wichtiges Merkmal aller HX-Hydraulikbagger ist die um bis zu 4 dB im Innenraum leisere und 13 % größere Kabine. Sie ist bestimmendes Designelement und gibt den HX-Geräten ein unverwechselbares Aussehen mit hohem Wiedererkennungswert. Im Mittelpunkt der Weiterentwicklungen steht der Fahrer mit seinen Ansprüchen an Komfort und Sicherheit. Die neue Rops-/Fops-Kabine wird auf besonders gut isolierenden Dämpfern montiert, welche die Schwingungen am Fahrerplatz deutlich reduzieren. Fahrersitz und Bedienkonsolen mit Joysticks sind eine Einheit, die sich automatisch optimal auf das Fahrergewicht einstellen.

Das kapazitive Touchscreendisplay wurde von 7 auf 8" vergrößert. Hier hat der Fahrer die Möglichkeit, zahlreiche Parameter in übersichtlichen und intuitiv geführten Menüpunkten einzustellen. Zwei Ansichten und drei Modi sind abrufbar. Neben Anzeigen und Schaltern lassen sich viele Einstellungen sehr einfach mit einblendbaren Schiebereglern bequem einstellen und mit minimalem Aufwand anpassen. Zusätzlich befinden sich 18 konventionelle Tasten unter dem Display zum Aktivieren von Zentralschmierung, Standgas, Arbeitsscheinwerfern etc. Das reaktionsschnelle Display ist blendfrei, vibrationsarm und es lässt sich in Neigung und Drehrichtung frei einstellen. Zusätzlich lassen sich Informationen vom Smartphone per Wifi Direkt auf das Display übertragen.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist der haptische Drehregler in der rechten Armlehne. Ein im Regler eingebauter Elektromotor initiiert Rückmeldungen. So erfährt der Fahrer immer, auch ohne Blickkontakt zum Regler, welche Funktionen er aktiviert. Der Drehregler reguliert die Motordrehzahl, außerdem programmiert er die Klimaanlage. Je nach gewählter Funktion reagiert der Drehregler unterschiedlich mit physischen Rückmeldungen. Das Radio ist in direkter Reichweite des Fahrers in die rechte Armlehne integriert und mit Bluetooth und USB-Schnittstelle für die Koppelung von Smartphone und Radio ausgerüstet. Das serienmäßige Mikrofon synchronisiert sich per Bluetooth über das Radio mit der Freisprecheinrichtung.

Um dem Fahrer effizientes Arbeiten zu erleichtern, verfügt das Display über eine große farbige Eco-Anzeige. Farbige Balken im Drehzahlmesser signalisieren die Effizienz - grüner Balken bedeutet effizientes Arbeiten, rot entsprechend hoher Kraftstoffverbrauch und Verschleiß. Drei Arbeitsmodi Eco, Standard und Power sind in der Steuerung hinterlegt und lassen sich per Knopfdruck anwählen.

In einer Bibliothek lassen sich per Touchscreen Ölmenge und -druck von bis zu 20 Anbaugeräten hinterlegen EPPR-Funktion, EPPR steht für: Electronic Proportional Pressure Reduce Valve. Für besonders anspruchsvolle Anbaugeräte lässt sich die hydraulische Förderleistung durch das Zusammenschalten von zwei Pumpen steigern – auch diese Konfigurationsdaten werden zusammen mit Druck und Ölliefermenge im Hyundai-System hinterlegt. Ein Feature, das besonders im Abbruch sehr wichtig ist. Hier wird permanent zwischen Hammer, Schere, Pulverisierer, Sortierlöffel u. a. gewechselt.

Sicherheit hat bei Hyundai-Produkten höchste Priorität. Deshalb ist die Rückfahrkamera serienmäßig. Optional liefert Hyundai das System AAVM (Advanced Around View Monitoring – Verbesserte Rundumsicht): Hierbei erscheint auf dem Display eine 360°-Rundumsicht, zusammengesetzt aus den Bildinformationen von vier Kameras. Mit dem Überwachungssystem IMOD (Intelligent Moving Objects Detection) werden Objekte erkannt, die sich rund um den Bagger bewegen und auf dem Touchscreen visualisiert.

Feinschwenken und Schwenksperre sind weitere Features der neuen Hyundai-Baggersteuerung. Beim Feinschwenken kann besonders langsam und präzise gearbeitet werden – etwa im Rohrleitungsbau. Die Schwenksperre kann den Drehradius des Baggers begrenzen und auf Wunsch den Oberwagen komplett verriegeln. Letzt genannte Funktion ist etwa bei einem Straßentransport auf einem Tieflader wichtig.

Viele Komponenten wie Fahr- und Schwenkmotoren fertigt Hyundai nun selbst, was eine verbesserte Integration in das Hydrauliksystem bewirkt. Neue Komponenten, eine intelligente Hydrauliksteuerung und die neue Stufe 4 Motorentechnik sorgen je nach Aufgabenstellung für Treibstoffeinsparungen von bis zu 13 % gegenüber der Hyundai-Vorgängerserie -9A.