Mobile Prallbrecher

Neues Materialflusskonzept vermeidet Verengungen

"In puncto Leistung und Verfügbarkeit eine Klasse für sich" – das sagt Kleemann über die Generation seiner mobilen Prallbrecher.Foto: Kleemann

GÖPPINGEN (ABZ). - Kleemann, Göppingen, zeigt gleich zwei völlig neu entwickelte mobile Prallbrecher der Contractor-Klasse (Freigelände 10 und 11, Stand 1010, 1011/ 1012, 1111/1112). "Oberstes Entwicklungsziel waren höchste Leistung bei gleichzeitig bester Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit", so der Hersteller. Das Erfolgsgeheimnis sei die Verbesserung des Materialflusses durch die gesamte Anlage.

"Um eine echte Leistungsverbesserung zu erzielen, hat es uns nicht genügt, nur an einzelnen Komponenten anzusetzen. Der Schlüssel zu einer echten Leistungssteigerung ist die konstruktive Neuauslegung des Materialflusses – und zwar über alle Komponenten", so Thomas Kühnle, Leiter der Technik beim Hersteller.

Das neue Materialflusskonzept vermeidet eine Verengung des Materialstromes, die Systembreiten der Förderelemente "öffnen" sich in Materialflussrichtung. "So werden Leistungswerte erreicht, die in diesen Größenklassen einmalig sind", heißt es. Für die kleinere der beiden Anlagen, deren Brechereinlauföffnung 1100 mm misst, werden Aufgabeleistungen von über 350 t/h gemessen. Für die größere Anlage, die eine Einlauföffnung von 1300 mm aufweist, werden Aufgabeleistungen von 450 t/h und mehr erzielt.

Zur besonderen Wirtschaftlichkeit trägt laut Kleemann der überaus effiziente Direktantrieb bei, mit dem beide Anlagen ausgestattet sind. Ein Dieselmotor der neuesten Generation überträgt seine Kraft annähernd verlustfrei über eine robuste Fluidkupplung und die Keilriemen direkt auf das Schwungrad des Brechers. Dieses Antriebskonzept ermöglicht darüber hinaus eine große Vielseitigkeit, da die Rotorgeschwindigkeit in vier Stufen regelbar ist. So sind die Anlagen gleichermaßen im Steinbruch und im Recycling einsetzbar, wo insbesondere bei der schwierigen Aufbereitung von Baurestmassen mit inhomogenem Aufgabematerial zu rechnen ist. Wichtigste Neuerung bei den Einzelkomponenten ist das Herzstück der Anlagen, die komplett neu entwickelten Prallbrecher der SHB-Serie. "Sie überzeugen durch viele neue Detaillösungen, die ihresgleichen suchen", so das Unternehmen aus Göppingen. Vom hydraulisch betätigten Brechereinlauf in robuster Verschleißgussausführung, über den optimierten, steileren Einlaufwinkel bis hin zum neuen Schlagleistenbefestigungssystem – alles kommt der Verfügbarkeit zu Gute. Dazu kommt eine vollhydraulische Brechspaltverstellung, die vom Bedienpult aus einfach und sekundenschnell betätigt werden kann. Die Funktionen Brechspaltverstellen, Nullspaltermittlung und Überlastschutz werden hier in einer kompakten Einheit integriert.

Auch der Brecherbypass wurde grundlegend überarbeitet: Ein optimierter Materialfluss sorgt dafür, dass das vom effektiven Doppeldeckervorsieb abgesiebte und gereinigte Aufgabematerial auch bei der hohen Siebleistung kontinuierlich um den Brecher herumgeleitet wird. Ein mitentscheidender Effekt des einengungsfreien Materialflusses ist der beträchtlich reduzierte Verschleiß vor allem im Bereich Brecherauslauf, Brecherbypass und Austragsrinne. Aber nicht nur der Brecher hat einiges neues zu bieten. So kommt eine neu konstruierte Aufgaberinne hinzu, die, unterstützt durch eine lastabhängige Regelung, eine kontinuierliche Beschickung ermöglicht. Und auch die Abzugsrinne wurde in Form und Antrieb entscheidend weiterentwickelt. "Ihr Plus an Austragsleistung macht es erst möglich, die höheren Materialmengen im kritischen Auslaufbereich des Brechers zu beherrschen", schreibt Kleemann.

Ganz wichtig für Leistung und Qualität ist auch die neue, um 45 Prozent vergrößerte Nachsiebeinheit, die einen geschlossenen Kreislauf und somit die Produktion eines definierten Endkorns ermöglicht. Selbst bei einer Absiebung von Körnungen bis 35 mm kann die Anlage ohne Reduzierung der Aufgabemenge ihre volle Leistung ausspielen. Ein schwenkbares Rückführband ermöglicht wahlweise das Austragen des Überkorns auf Halde. Aber auch auf hohe Verfügbarkeit und schnelle Rüstzeiten wurde bei der Entwicklung in besonderem Maße Wert gelegt. So können die Trichterwände der Aufgabeeinheit nun nicht nur hydraulisch angehoben, sondern durch ein neues Bolzensystem auch automatisch verriegelt werden – ganz ohne weitere manuelle Eingriffe.