MJ Gerüst
Eine Kathedrale aus Gerüstmodulen
In zentraler Lage entsteht dort, wo bis vor einigen Jahren nur Brachland zu finden war, eines der modernsten Büro- und Wohnviertel Europas. Eines der Highlights unter den zahlreichen Gebäuden stellt laut MJ Gerüst GmbH die zukünftige Vattenfall-Zentrale am Hildegard-Knef-Platz dar. Erbaut wird das siebengeschossige Bürogebäude für den Energieversorger mit einer Bruttogeschossfläche von 23.000 m² in Holz-Hybrid-Bauweise vom Projektentwickler Edge Technologies. Herz des Gebäudes wird das 1600 m² große Atrium im Inneren, das nach Fertigstellung mittels einer "unterspannten Holzkonstruktion" überdacht wird. Bevor jedoch die Arbeiten am Atrium beginnen konnten, mussten Gerüste her.
Mit Matthias Reschke und seinem Team der MA-RE Gerüstbau GmbH bekamen erfahrene Gerüstbauer den Zuschlag für die Einrüstarbeiten, die allerdings nicht ganz alltägliche Anforderungen stellten. "Die vorbereitenden Planungen für diese Baustelle erstreckten sich bei uns über ein halbes Jahr", erklärt Inhaber Matthias Reschke. "Wir haben hier allein 48.000 Kubikmeter MJ COMBI-Raumgerüst gestellt. Der gesamte Innenhof des geplanten Atriums wurde dafür genutzt. Dazu kamen außen 8500 Quadratmeter Fassadengerüst." Der Materialbedarf war also gigantisch. Der große Materialvorrat am Produktionsstandort Plettenberg ermöglichte es laut MJ Gerüst, dass das benötigte Gerüst-Material just in time nach Berlin geliefert werden konnte.
So wurde im Januar 2021 damit begonnen, am Süd-Kreuz eine wahre Kathedrale aus Gerüstbauteilen zu errichten, deren Zweck es ist, die erforderlichen Arbeiten ganz oben an der Dachkonstruktion des Atriums zu ermöglichen, erklärt das ausführende Unternehmen. Denn dort im siebten Stockwerk schließt eine gewaltige Arbeitsplattform mit 1600 m² Fläche die Gerüstkonstruktion ab, auf der Monteure und Maler sicher an den mächtigen Leimbindern arbeiten können, die das Atrium-Dach später tragen.
"Das ist schon ein besonderes Projekt für uns", erklärt Thomas Drexler, Bauleiter MA-RE Gerüstbau GmbH. "Hier mussten wir auch einen Statiker hinzuziehen, da berechnet werden musste, wie die auftretenden Lasten vernünftig in den Baugrund abgeleitet werden konnten." Highlights des Atriums werden ihm zufolge künftig die großen Treppenanlagen sein, die nicht nur Stockwerke miteinander verbinden, sondern auch gegenüberliegende Gebäudeteile. Diese "Trees", also Bäume, genannte Konstruktion wurde errichtet, nachdem das Raumgerüst schon aufgebaut war. "Wir mussten unser Gerüst diesen Baufortschritten immer wieder anpassen", so Matthias Reschke.
"Auch haben wir die Trees, die sich über vier Ebenen bis hinauf auf 26 Meter Höhe strecken, jeweils mit eigenen Plateau-Gerüsten gesichert, damit auch dort gefahrlos weitergearbeitet werden konnte." Die Arbeitsplattform hoch oben im Dachbereich des Atriums besteht aus 4000 Stahlböden, auf denen OSB-Platten verlegt sind. Sie dient dank Drainageteppich und entsprechender Wasserableitung auch als Wetterschutzdach.
Eine schützende Deckschicht aus Kunstrasen ermöglicht laut Unternehmen den problemlosen Einsatz von Rollgerüsten für die Arbeiten am Atrium. Gut ein halbes Jahr Standzeit hatte die "Gerüst-Kathedrale" am Hildegard-Knef-Platz, bis im Juni die Abrüstarbeiten begannen. Das Unternehmen ist zudem auf der diesjährigen bauma in München vertreten – Stand B3.224.