Peri

Smarte und außergewöhnliche Lösungen für den Ingenieurbau entwickelt

Das RCS-MAX-Hydraulikaggregat und die RCS-MAX-Antriebsschienen sind Peri zufolge problemlos mit bereits bestehendem RCS-Material kombinierbar. Foto: Peri

Ob Hochhaus, Tunnel, Brücke oder Pfeiler: Das Unternehmen zeigt laut eigener Aussage außergewöhnliche Exponate für den Ingenieurbau, welche die Sicherheit und Effizienz auf der Baustelle nachhaltig steigern. Im Gespräch mit Experten können Interessierte sich zudem ein Bild von den Peri-Engineering-Leistungen machen. Ebenso können Neugierige digitale Tools vor Ort auf Herz und Nieren testen.

Klettersystem weiterentwickelt

Ein Messe-Schwerpunkt ist für Peri die Klettertechnik. Mit RCS MAX, der Weiterentwicklung des RCS-Schienenklettersystems, präsentiert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein besonderes Highlight. Die neuen Bauteile, das RCS-MAX-Hydraulikaggregat sowie die RCS-MAX-Antriebsschienen, sind problemlos mit bereits bestehendem RCS-Material kombinierbar und sorgen so für eine optimierte Leistung des Systems, versichert Peri. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den neuen Antriebsschienen C und CL, deren Zylinder nun fest mit dem System verbunden ist und mitklettert.

Dadurch gehören umständliche Umbauten der Vergangenheit an. Die vertikalen Lasten können über einen Kletterschuh in den bereits ausgehärteten Betonierabschnitt übertragen werden. Durch reduzierte Zylindertakte benötigt RCS MAX darüber hinaus nun weniger Schritte, um in die nächste Position zu gelangen.

Und auch in Sachen Sicherheit setze Peri mit dem neuen Klettersystem neue Maßstäbe – denn die dezentrale Hydraulik ermöglicht ein synchrones Klettern aller Plattformen. Dadurch werden Absturzkanten ausgeschlossen und potenzielle Gefahrenquellen für das Baustellenpersonal verringert. Clevere Features wie die Totmannschaltung, ein automatischer Stopp bei Überlast und Kollision sowie ein Not-Aus-Schalter an jeder Plattform runden das Sicherheitskonzept ab. Über Lichtsignale am RCS-MAX-Hydraulikaggregat sowie über das Display ist außerdem eine vollständige Überwachung des Kletterprozesses möglich.

Standardisiertes System

Mit dem SCS-Klettersystem zeigt Peri ein weiteres Highlight im Bereich der Klettertechnik. Das standardisierte Konsolsystem für ein- und zweihäuptige Anwendungen basiert ebenfalls auf dem Baukastenprinzip und ermöglicht dadurch eine optimale Anpassung an projektspezifische Anforderungen und Geometrien. Insbesondere die Kombinierbarkeit mit Bauteilen des VARIOKIT-Ingenieurbaukastens und des PERI-UP-Gerüstbaukastens sowie die wenigen Bauteile machen das Klettersystem zu einer wirtschaftlichen und flexiblen Lösung für Ingenieurbauwerke, versichert die Firma.

Ob im Hochbau, Staudamm-, Pfeilerkopf- oder Tunnelbau – mit den vormontierbaren Plattformen ist SCS schnell einsatzbereit. Die hohe Tragfähigkeit sorgt für einen schnellen Baufortschritt bei wenigen Kletterabschnitten, versichert der Schalungsspezialist. Zwei Konsolscheiben bilden gemeinsam mit einer Peri-Wandschalung eine kranversetzbare Einheit. Eingesetzt werden hierbei wahlweise die Träger-Wandschalung des Typs VARIO GT 24 oder die beiden Rahmenschalungen TRIO und MAXIMO. SCS punkte darüber hinaus mit einer einfachen Montage der Konsolen, die bei Bedarf durch eine Nachlaufbühne ergänzt werden können. Die breiten, horizontalen Arbeitsflächen der Bühnen lassen sich auch bei geneigtem Einsatz waagrecht ausrichten.

Aktuelles Projekt nachgebildet

Besucher der Messehalle dürfen sich außerdem auf ein Exponat der Extraklasse freuen, verspricht Peri – denn demonstriert wird das SCS-Klettersystem unter anderem an einer Nachbildung der Pfeiler eines der aktuell spannendsten Infrastrukturbauprojekte Deutschlands – der 485 m langen Filstalbrücke in Mühlhausen im Thäle. Diese ist Bestandteil der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Wendlingen und Ulm und verbindet in 85 m Höhe als eine der höchsten Eisenbahnbrücken Deutschlands den Boßlertunnel im Norden mit dem Steinbühltunnel im Süden.

Die Bahngleise verlaufen auf zwei separaten Brückenteilen und werden getragen von Brückenpfeilern, die sich im Kopfbereich Y-förmig aufweiten. In den komplizierten Aufweitungsbereichen am Pfeilerkopf sorgten unter anderem Arbeitsbühnen auf Basis des SCS-Klettersystems für einen sicheren Lastabtrag. Neue Einsatzmöglichkeiten im Hoch- und Verkehrsbau bieten die weiterentwickelten Bauteile der VGK. Neben ihrer Verwendung als Gesimskappenkonsole ermöglichen diese nun einen noch flexibleren Einsatz der Konsollösung. Insbesondere bei Pfeilerköpfen oder komplexen Geometrien kann die VGK als leichte Arbeitsbühne bei vor- oder rückgeneigten Wänden verwendet werden. Die Bühnen stehen in drei verschiedenen Breiten zur Auswahl, um verschiedensten Anforderungen gerecht zu werden. Die mietfähigen VARIOKIT-Standardbauteile machen das System besonders wirtschaftlich, versichert Peri.

Des Weiteren kann die VGK nun auch als Arbeitsbühne im Hochbau eingesetzt werden. Für einen sicheren Bauablauf können die vergleichsweise leichten Bauteile am Boden vormontiert und als komplette Bühneneinheit am Bauwerk eingehängt werden. Ergänzend lassen sich auf der geschlossenen Arbeitsbühne Bewehrungsgerüste anbringen. Die VGK-Konsollösungen sind typengeprüft. Mit dem VGK-Planungstool geht Peri darüber hinaus einen weiteren Schritt in Richtung digitales Bauen – und unterstützt Anwender bei der selbstständigen Planung und Bemessung ihrer Lösung.

Tunnelschalwagen vor Ort

Den VTC-Tunnelschalwagen zeigt Peri ebenfalls anhand eines Exponats, das einem realen Projekt nachempfunden wurde. Der Tunnelschalwagen basiert auf Bauteilen des VARIOKIT-Ingenieurbaukastens und bietet Anwendern damit ein hohes Maß an Flexibilität, versichern die Verantwortlichen. In Kombination mit ausgeklügeltem Peri-Engineering zeigt der Hersteller, wie exakt auf die Baustelle abgestimmte und individuell konfigurierbare Lösungen gefunden werden.

Für Interessierte des Brückenbaus stellt Peri mit der stetig weiterentwickelten Taktschiebeanlage VARIOKIT VIL eine Schalungslösung vor. Das System dient zur wirtschaftlichen Herstellung von Außen-, Innen- und Deckenschalungen von Brücken, die im Taktschiebeverfahren ausgeführt werden. Der optimierte Ein- und Ausschalmechanismus der Deckenschalung über Rollenfallköpfe gibt die Schalung schneller wieder für zeitkritische Arbeiten im Bauablauf frei und sorgt so für beschleunigte Arbeitsabläufe.

Mithilfe des Kreuzschwenkkopfes können die Deckenstützen der verfahrbaren VIL-Deckenschalungslösung hochgeklappt werden und müssen nicht von Hand versetzt werden. Beim Verziehen bringen die Rollenfallköpfe die Schalung automatisch wieder in Betonierposition.

Taktschiebeanlage

Ein weiteres Feature bietet die Taktschiebeanlage im Bereich der Außenschalung: Hier wird der Abstand zwischen ausgehärtetem Beton und Schalung über einen cleveren Mechanismus hergestellt. Die Außenschalung muss so bei steilen Stegwänden nicht mit einem zusätzlichen Arbeitsschritt in horizontaler Richtung bewegt werden. Ein weiterer Pluspunkt: Die Spannstellen der Trog-Schalungen können zur Verankerung verwendet werden und reduzieren damit die Anzahl verlorener Bauteile.

Auf der bauma zeigt Peri außerdem, wie mit dem Superbaukasten auch komplexe Arbeitsplattformen, Traggerüste und Zugänge wirtschaftlich errichtet werden können.

Der Superbaukasten setzt sich zusammen aus Systembauteilen des PERI-UP-Gerüstbaukastens sowie des VARIOKIT-Ingenieurbaukastens. Beide Baukastensysteme basieren auf dem metrischen Aufbau- und Verbindungsraster von 12,5, 25 und 50 cm und sind so nahezu jeder Bauwerksgeometrie oder geforderten Lastableitung gewachsen, verspricht der Schalungsexperte.

Trotz ihrer geringen Anzahl an Kernbauteilen biete die Kombination beider Baukästen eine hohe Bandbreite an Aufbau- und Ausführungsvarianten bei geringem Investitionsaufwand. Darüber hinaus werden Schnittstellenverluste durch die Lieferung aus einer Hand sowohl während der Planung als auch auf der Baustelle vermieden. Die vollständig mietbaren Bauteile machen den Superbaukasten zu einer wirtschaftlichen Lösung nach Maß für den Hoch-, Brücken-, Tunnel-, Verkehrs- oder Anlagenbau.

Auf der Messe demonstriert Peri eigenen Angaben zufolge auch, wie VARIOKIT bei knappen Platzverhältnissen als tragende Basis für verschiedene PERI-UP-Gerüstlösungen genutzt werden kann. Vor Ort können Interessierte alle Verbindungs- und Schnittstellenbauteile selbst ausprobieren. Zu finden ist Peri am Stand FN 719.